Mittwoch, 29. August 2012

Ich bin einfach noch nicht dran

Wer auch immer mich nach diesem Post schlagen mag, der sei herzlichst dazu eingeladen!

Ich bin einfach noch nicht dran...das ist mein Gefühl gerade jetzt in diesem Moment.
Ich bin noch nicht dran um eine Mama zu sein.
Ich bin noch nicht dran ein Wunder geschenkt zu bekommen.
Ich bin noch nicht dran eine solche Aufgabe zu haben.

Vielleicht ist meine Aufgabe ein ganz andere in dieser Welt, vielleicht ist es mir nicht bestimmt Mutter zu sein.

Ich war immer Fest der Überzeugung, dass alles einen Sinn hat.
So habe ich in meiner Unfruchtbarkeit einen Sinn gesehen, nachdem ich die MS bekam.
Die ersten Gedanken nach der Diagnose drehten sich natürlich um den Kinderwunsch und das es aber gut war, das es nicht geklappt hatte.
Heute weiß ich natürlich, dass das Eine nichts mit dem Anderen zu tun hat.

Ich war so sehr in den letzten Jahren damit beschäftigt meinen Platz in diesem Leben zu finden und mir ein Heim zu schaffen was mich immer wieder auffängt.
Kinderwunsch? Ja, aber nur mit Selbst-Verbot.

Jetzt wo ich mittendrin stecke kommen mir Zweifel an meinem Vorhaben.
Was ist wenn es nie meine Aufgabe war Mutter zu sein? Bringe ich dann nicht irgendein Gleichgewicht durcheiander?
Muss ich dann nicht vielleicht doch im Nachhinein einen schrecklichen Preis für meinen Egoismus bezahlen?

Vielleicht ist das auch gerade einfach nur das Clomifen was aus mir spricht und mich Hormon-duselig werden lässt.
Vielleicht sind es aber auch diese wunderbaren und guten Nachrichten von vielen ebenfalls wunderbaren Frauen die jetzt gerade schwanger geworden sind.

Wenn das ganze Glück doch schon verteilt ist auf so viele Frauen, dann bleibt oder nichts mehr für mich übrig, oder?
Als wenn man eine kostenlose Eintrittskarte gewonnen hätte aber in einer langen Schlange ansteht und wenn man endlich dran ist, sagt der Türsteher :" Sorry, wegen Überfüllung geschlossen. Sie kommen nicht mehr rein!"

Und obwohl sich das furchtbar traurig anhört...das Gegenteil ist der Fall.
Ich bin gerade richtig glücklich und zufrieden.
Paradox, nicht?

Vielleicht bin ich aber auch einfach nur gestört...*lach*

3 Kommentare:

  1. In meinen dunkelsten Stunden frage ich mich ob sich das ganze Kämpfen lohnt, wenn die Natur so offensichtlich dagegen ankämpft. Ob es einen Sinn hat, das es nicht klappt. Aber wenn es so wäre, warum bekommen dann diese ganzen Leute Kinder, die sie dann in Müllsäcke stecken, aus dem Fenster werfen, tot prügeln ... Wo ist da der Sinn?
    Ich weiss es nicht..
    Aber ich finde es nicht egoistisch für das zu kämpfen was man sich so sehr wünscht.
    Und wenn man wärend dieser Zeit glücklich und zufrieden sein kann, so wie du das jetzt bist, ist das doch super!
    Lass es einfach auf dich zukommen, es kommt eh wie's kommt, und ich hoffe doch das das Glück für alle reicht!

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  2. Liebe Kat,

    das ist doch gerade das Tolle am Glück: Es ist nicht nur begrenzt verfügbar. Es versteckt sich überall, in Momenten, Stunden, Erlebnissen, Erinnerungen, Träumen und Wünschen. Und noch in so vielen anderen Dingen. Ich habe mir auch schon Gedanken über das Schicksal gemacht und dass es einen Grund haben muss, dass wir noch keine Eltern sind. Ich persönlich bin zu dem Schluss gekommen, dass ich auf mein Herz höre und es nicht umsonst so viele medizinische Möglichkeiten gibt, um Menschen wie uns zu helfen. Vielleicht soll unser Weg dahin nur beschwerlicher sein, damit wir uns immer bewusst sind, welches Glück wir haben, wenn unser Herzenswunsch endlich wahr wird. Ich könnte vermutlich Seiten füllen mit diesem Thema... Sicher bin ich jedoch, dass wir unserem Herzen folgen sollten und dafür alle Mittel, die zur Verfügung stehen, nutzen dürfen.

    LG!

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  3. Liebe Kat,

    auch ich hab schon oft gedacht, wir sind noch nicht "reif", es ist der falsche Zeitpunkt, es passt noch nicht etc. Aber wann ist der richtige Zeitpunkt? Das kann man doch nie sagen. Wir haben 2008 das erste Mal die Verhütung abgesetzt und die 3 Folgejahre waren der Horror, nicht nur weil es nicht geklappt hat und man sich ja eigentlich immer denkt, wenn dies und das, dann ist vielleicht schon ein Baby da. Man rechnet ja förmlich damit, man geht ja nicht davon aus, dass es ausgerechnet bei uns nicht klappt. Und dann der ganze Stress mit meinem Schatz. Ich denke, bei uns war es wirklich noch nicht der richtige Zeitpunkt, wir mussten erst richtig zueinander finden. Und ich habe jetzt, nach gut 8 Monaten Kinderwunschpause, ein ganz anderes Gefühl, was diese Planung angeht. Auch weil es bei uns wieder harmonisch läuft und wir anders miteinander umgehen.
    Aber ob es dann schneller klappt oder überhaupt, weiß man auch nicht.
    Der Spruch ansich ist blöd, aber wie heißt es so schön? Unsere Zeit wird kommen :-) Kopf hoch!

    LG, Nani

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